SPD will klimaneutrales Baden-Württemberg
Bei ihrem vergangenen Stammtisch haben die
SPD-Landtagskandidaten Jonathan Wolf und Antonio Hertlein mit Interessierten
über die baden-württembergische Klimapolitik diskutiert. „Klimaschutz ist eine,
wenn nicht die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Wir müssen jede
politische Entscheidung daraufhin überprüfen, ob sie dazu beiträgt, die
Pariser-Klimaziele einzuhalten“, stellte Wolf zu Beginn klar. Die Diskussion
entspann sich daraufhin um verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden
müssten, um genau das zu erreichen.
Zur Sprache kam dabei insbesondere der Mobilitätsbereich.
„Wir sind ein Automobilland. Unsere Arbeitsplätze und unser Wohlstand sind
stark mit dieser Industrie verbunden. Das heißt aber nicht, dass es hier
einfach weitergehen kann wie bisher“, betont Zweitkandidat Hertlein. „Die
Automobilbranche muss sich wandeln. Wir müssen viel stärker auf
Elektromobilität und neue Antriebsstoffe wie Wasserstoff setzen.“ Dies sei auch
wichtig, um die Arbeitsplätze zukunftssicher zu machen. „Ja, die Produktion von
Elektroautos benötigt weniger Arbeitskraft, aber eine rückwärtsgewandte
Automobilindustrie und ein Festhalten am Verbrennermotor um jeden Preis kosten
am Ende weitaus mehr Arbeitsplätze“, pflichtet Wolf bei. Um diesen wichtigen
Strukturwandel zu gestalten, wolle man eine landeseigene
Innovationsgesellschaft gründen. „Es braucht einen neuen Antrieb fürs Autoland
Baden-Württemberg“, sind sich Wolf und Hertlein einig.
Effektiver Klimaschutz erfordere darüber hinaus ein
grundlegendes Umdenken im Mobilitätsbereich. „Wir brauchen einen
kostengünstigeren, besser getakteten und flächendeckenderen Nahverkehr. Wenn
wir die Klimakrise bewältigen wollen, müssen wir massiv in die öffentlichen
Verkehrsträger investieren“, fordert Wolf. Nachfragen gab es dabei insbesondere
zum 365€-Ticket, das die SPD nach der Landtagswahl einführen will. „Das ist
eigentlich ganz einfach: Ich kann mit einem Ticket in ganz Baden-Württemberg
das ganze Jahr mit allen öffentlichen Verkehrsträgern fahren“, fasst Hertlein
das Konzept zusammen. „Das macht den ÖPNV unglaublich attraktiv – und zwar für
alle, vom Berufspendler bis zum Gelegenheitsfahrer“.
Unterlegt wurde die Diskussion immer wieder mit Umfragen, die
von allen Teilnehmern direkt in der Diskussion anonym beantwortet werden
konnten. Im Fokus stand dabei zum einen das individuelle Verhalten. So gab ein
Großteil der Teilnehmer an, oft auf den Wochenmarkt zu gehen und regionale
Produkte zu kaufen. „Wir müssen das eigene Verhalten nicht nur immer wieder
hinterfragen, sondern in der Konsequenz auch anders handeln“, empfindet
Familienvater Wolf. „Alleine lassen sich die Probleme nicht lösen, aber jeder
kann in seinem Alltag ein Stück dazu beitragen und den Boden dafür schaffen,
dass die Politik mit einem ambitionierten Klimaschutz auf offene Ohren stößt.“
Intensiv diskutiert wurde in diesem Zuge auch über den Fleischkonsum und eine
Fleischsteuer. Der Fleischkonsum habe einen großen Anteil an den globalen
Treibhausgasemissionen, deshalb sei ein Umdenken dringend nötig. „Über welche
Maßnahmen wir das am Ende erreichen, ist in meinen Augen nebensächlich, solange
wir anerkennen, dass sich etwas verändern muss“, betont Hertlein.
Dass bei all diesen Fragen die soziale Dimension des
Klimawandels nicht ignoriert werden dürfe, zeigte die letzte Umfrage des
Abends. So gaben alle Teilnehmer an, dass der Klimaschutz sozial verträglich
gestaltet werden müsse. „Dazu gehört, dass wir große Player wie Amazon &
Co., die kaum Steuern zahlen, an den Kosten beteiligen und gleichzeitig all
diejenigen, die sich Klimaschutz kaum leisten können, entlasten“, fordern Wolf
und Hertlein, die damit in der Diskussion auf großen Zuspruch stoßen. „Alle
müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, dass wir die Pariser
Klimaziele erreichen. Starke Schultern mehr als schmale Schultern. Aber wir
müssen das 1,5-Grad-Ziel erreichen.“
Der nächste Stammtisch zum Wirtschaft und Arbeit findet am 04.03.2021
um 18.00 Uhr statt. Einwahldaten über www.wolf-hertlein.de